Der Orden des Teresianischen Karmel OCD
(Unbeschuhte Karmeliten)
Wir nennen uns Teresianische Karmelitinnen und Karmeliten und gehören zu dem alten Karmelitenorden, der auf dem Berg Karmel oberhalb von Haifa im heutigen Staat Israel entstanden ist.
Ihren Anfang hat die karmelitanische Ordensgemeinschaft im 12. Jahrhundert, als sich Kreuzfahrer und Palästinapilger als Einsiedler auf dem Berg Karmel niederließen um ein eremitisches Leben nach dem Vorbild des Propheten Elija zu führen. Später schlossen sich diese Eremiten zu einer Gemeinschaft zusammen. Um dieser Lebensform eine Regel zu geben, baten sie den Patriarchen von Jerusalem Albert von Vercelli diese zu erarbeiten. Zwischen 1206 und 1214 wurde diese Regel in Form eine Briefes niedergelegt, in ihr sind eremitische und gemeinschaftlich-demokratische Werte vereinigt und die Lebensform durch Verweise auf die Heilige Schrift und die Wüstenväter begründet. Als Kernstück gilt: "Tag und Nacht über das Gesetz Gottes zu meditieren und im Gebet zu wachen".
Die Kirche der Einsiedlergemeinschaft wurde "Unserer Lieben Frau "geweiht. So wurden die Brüder "Brüder Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel" genannt, und die Gottesmutter wurde ihre Patronin.
Aufgrund des Vordringens der muslimischen Sarazenen und die damit unsicheren politischen Umstände, verließen die Karmeliten das Heilige Land.
Mit der Übersiedlung nach Europa (ab 1238) mussten sich die Brüder mehr und mehr, dem zu der Zeit gängigen Ideal der Bettelorden anpassen. Die ursprünglich rein beschauliche Lebensweise öffnete sich der Apostolatstätigkeit (z. B. Predigtdienste) und somit zunehmend nach außen. Aus dieser fruchtbringenden Spannung von Kontemplation und Aktion lebt der Orden bis heute.
Papst Innozenz IV passte die Regel 1247 so an, dass die Brüder unter diesen neuen Umständen leben konnten, und bestätigte die Karmeliten als Orden. Nach dieser endgültigen Anerkennung breiteten sich Klöster in ganz Europa aus.
Der Beginn des 15. Jahrhunderts war eine Periode innerer Schwäche des Ordens. Es entwickelten sich daher Bewegungen, deren Ziel eine strengere Befolgung des Armutsgelübdes und eine Wiederbelebung der Zurückgezogenheit war. Die wichtigste unter ihnen war die Observanzbewegung des Ordensgenerals Johannes Soreth (1394-1471). Er bemühte sich um eine spirituelle Reform des gesamten Ordens. 1452 nahm er erstmals Frauen in den Orden auf und gründete so die Karmelitinnen. Unter seiner Leitung entstand auch die Laiengemeinschaft des sog. Dritten Ordens.
Im 16. Jahrhundert wurde durch das Wirken von Teresa von Ávila unter Mitarbeit von Johannes vom Kreuz im Orden eine Reform oder Neugründung durchgeführt, die Akzente auf eine stärkere Ausrichtung auf das kontemplative Leben setzte. Ein intensiveres Gemeinschaftsleben in kleinen Gemeinschaften in denen die Schwestern "wie Freundinnen" leben sollten und in der die Freundschaft zu Gott im Vordergrund steht war Teresas Ideal. Aus diesem Wunsch heraus folgte ihre erste Gründung „San José“ in Avila am 24. August 1562 – bis zu ihrem Tod 1582 gründete sie 15 Frauenklöster und ungewöhnlich für eine Frau, 16 Männerklöster.
Da die Reformklöster immer noch dem Karmeliterorden unterstellt waren, gab es immer wieder Schwierigkeiten; erst 1580 erfolgte die Anordnung von Papst Gregor XIII. zur Errichtung einer eigenen Ordensprovinz, die 1581 erfolgte, womit die Trennung der beiden Zweige und die Eigenständigkeit der unbeschuhten Karmeliten anerkannt war. Erst nach Teresas Tod, wurde 1593 ein selbstständiger Orden OCD daraus der sich rasch in der ganzen Welt ausbreitete.
In erster Linie führen die Mitglieder des Ordens bis heute ein intensives Gebetsleben, also jenen „vertrauten Umgang mit Gott“, welchen die hl. Teresa ihren geistlichen Töchtern und Söhnen vorgelebt hatte.
Neben den Schwestern und Brüdern des OCD gibt es Kongregationen, Säkularinstitute und den Dritten Orden die TGK / OCDS.